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Digital achtsam

Finger weg vom Smartphone! Aber ich muss doch noch….

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Finger weg vom Smartphone! Aber ich muss doch noch….

Ich erwische mich häufig dabei, fast ohne darüber nachzudenken, nach dem Smartphone zu greifen. Eigentlich ohne ein bestimmtes Ziel, so sehr ist dieses Tun schon zur Gewohnheit geworden.

Studien zeigen ebenfalls, dass wir sogar bis zu 214 Mal am Tag nach unserem digitalen Begleiter greifen. Jüngere Menschen, „Millennials“ genannt (16-30 Jahre alt), sind mittlerweile 49 Tage pro Jahr mit ihren Smartphones beschäftigt.

Ich hatte ja schon einmal darüber geschrieben, wie wir uns manchmal selbst beschummeln, um das Gerät in die Hand zu nehmen, nur kurz auf die Uhr zu schauen, um dann doch irgendwo im Web hängen zu bleiben.

Auch in diesem Artikel geht es mir nicht darum, die Geräte zu verteufeln oder sie für unser Verhalten verantwortlich zu machen, sondern ich möchte kleine Tipps geben, wie man vielleicht ein paar Mal weniger zu seinem liebsten Gadget greift.

Das Smartphone wird so erst smart

Daher heute ein kurzer Blick auf Automatisierungstools- und -funktionen, die unsere Geräte so haben oder die wir ihnen geben können. Da ich Android-Nutzerin bin, empfehle ich Lösungen für dieses Betriebssystem. Für iPhones gibt es sicherlich vergleichbare Apps.

Ziel ist es, wiederkehrende Routinen zu automatisieren. Zum Beispiel:

  • Immer wenn ich in mein Auto einsteige, soll das WLAN abgeschaltet (Akku schonen), Bluetooth eingeschaltet (Verbindung mit dem Soundsystem) und Google Maps gestartet (Navigation) werden.
  • Oder es soll immer nachts der Flug- oder Energiesparmodus eingeschaltet werden, damit in der Zeit der Akku geschont wird und durch den eingeschalteten Flugmodus keine Anrufe oder Benachrichtigungen zu mir durchdringen. 
  • Oder ich möchte, dass mein privates Smartphone immer, wenn ich das Büro betrete, auf stumm geschaltet wird. 
  • Oder immer wenn ich mein Yoga-Studio betrete, soll eine meiner Playlists abgespielt werden.

Um nun solche Automatismen zu kreieren, muss man immer einen Trigger haben, also einen Auslöser, damit das Telefon weiß, wann es diesen Modus ausführen soll. Als Trigger können verschiedene Dinge, also ihre An- oder Abwesenheit oder ihr „Auftauchen“, genutzt werden, zum Beispiel Uhrzeit, Ort (GPS oder Mobilfunkmasten), WLAN/WiFi, Bluetooth oder auch NFC-Funkchips (Near Field Communication). Je nach App sind sowohl Kombinationen mehrerer Trigger als auch das manuelle Auslösen möglich.

Die beste App? Wie immer Geschmackssache

Mit sehr umfangreichen Lösungen wie zum Beispiel IFTTT (If This Then That) oder Zapier lassen sich natürlich Unmengen von Triggern und Routinen zwischen Web-Applikationen setzen, aber die meisten machen für die hier beschriebenen Szenarien nicht so viel Sinn. Dennoch solltet Ihr Euch IFTTT und Co. mal anschauen, wenn Ihr sie noch nicht kennt.

Wenn ich Euch nun neugierig gemacht habe, dann schaut Euch doch einmal Llama (kostenfrei),  Tasker (2,99 Euro, kostenfreie Trial-Version) oder Trigger (kostenfrei) an.  Sicherlich gibt es noch mehr und eine Suchmaschine hilft Euch bei der Auswahl sicherlich weiter.

Je nach Gerät, Betriebssystem und Version des Betriebssystems gibt es auch Automatisierungsfunktionen direkt auf dem Smartphone. Ich habe zum Beispiel das OS (Operating System, also Betriebssystem) CyanogenMod12 auf meinem OnePlus One und kann schon viele Routinen in den Systemeinstellungen setzen. Schaut bei Euch doch mal unter „Einstellungen“, vielleicht habt Ihr solche Funktionen auch schon on board und braucht gar keine App.

Welche Tricks wendet Ihr an, um Euer Smartphone öfter mal links liegen zu lassen? Nutzt Ihr dafür auch Apps oder vergrabt Ihr es zum Beispiel einfach tief in der Tasche? Erzählt uns davon in Euren DIGNIFIED Moments. Wir freuen uns darauf.

Auf dem Bild ist ein Automat aus dem Musée des Arts et Métiers in Paris. Quelle: Wikimedia, André Alliot