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Achtsam leben

Was passiert, wenn man zu ungeduldig ist

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Was passiert, wenn man zu ungeduldig ist

Unsere Zeit ist schnell, manchmal hektisch. Wir fühlen uns von einer Sache zur anderen getrieben, gehetzt, ungeduldig und kommen oft gar nicht dazu, Dinge zu erfahren, sie zu erleben. Wir alle kennen das.

Wie wichtig es sein kann, sich doch einmal zurück zu nehmen und erst einmal abzuwarten was passiert, möchte ich kurz erzählen:

Beim Herumstöbern im Web stieß ich auf einen Ausschnitt aus „Die größten Schweizer Talente“. Das klingt ein wenig sperrig. Wir kennen das Format in Deutschland als „Das Supertalent“, weltweit heißt es meist „[Land] Got Talent“.

In diesem Ausschnitt trat eine junge Frau an eine schwarze Leinwand und begann eines der Jury-Mitglieder, Gilbert Gress, sogar mit beiden Händen blitzschnell zu porträtieren. Doch das dauerte der Jurorin Susanne Kunz zu lang „Man sieht ja nix seit Stunden!“ und sie buzzerte nach 45 Sekunden (!), was einem deutlichen „Nein“ entspricht. Dann forderte sie ihre Mit-Juroren auf, es ihr gleich zu tun, was diese dann auch nach (50 Sekunden) und nach (1,06 und 1,17 Minuten)  taten. 

Es gehörte schon große Nervenstärke bei der Kandidatin Corinne dazu, trotz der Tränen in den Augen weiter zu machen und das Bild fertig zu stellen. Dann drehte sie es um, bewarf es mit weissem Kreidestaub und schwupps…erschien eine Karikatur eines weiteren Jurors, nämlich von Bligg. 

Die Beschämung in der Jury war groß und wie ich finde, auch absolut gerechtfertigt.  

Mir hat es sehr anschaulich gezeigt, dass wir öfter einmal geduldig sein sollten, damit uns so schöne und überraschende Dinge im Leben nicht entgehen. Einfach achtsamer zu sein heißt manchmal, etwas nicht zu tun, was der erste Impuls einem vermittelt.

Noch eine Anmerkung: Wenn man den Jurorennamen G.Gilbert rückwärts liest, wird er zu Tre Bligg und genau diese beiden Juroren waren dann auf dem Bild von Corinne. 

Beitragsbild „Boring Buzzer“ von Minda Haas Kuhlmann