Vorwort: Bei diesem Blog-Artikel handelt es sich um eine übersetzte Fassung des Interviews. Für die englische Fassung bitte zur englischen Version der Homepage wechseln über die Sprachen-Navigation. Danke.
In meinem neuen Interview mit Cristina Riesen, General Manager Europa, Middle East und Afrika bei Evernote, welches zuerst im ersten Teil auf mobile zeitgeist, veröffentlich wurde, kamen wir auf das Thema Achtsamkeit. Achtsamkeit, das ich als Zustand beschreibe, bewusst und im Moment zu leben und sich seiner selbst und seines Umfelds völlig bewusst zu sein, ist ein Thema geworden, das immer mehr Bedeutung in der modernen Welt gewinnt. Warum? Weil die Technologierevolution in vollen Zügen ist und es für viele Menschen schwerer als je zuvor geworden ist, sich zu fokussieren, zu konzentrieren, klar zu denken, und manchmal sogar nur für ein paar Stunden am Tag von ihren Bildschirmen und Handy-Screens aufblicken. Es entwickelt sich alles so schnell in der digitalen Transformation, dass es herausfordernder wird, sich einen Moment zu nehmen, um den Überblick zurück zu erlangen, sich mit sich selbst zu verankern, den persönlichen Akku aufzuladen, freu von Einflüssen Dritter oder von Medien zu denken, kreativ zu sein oder gar nur, um eine eigene Meinung zu bilden. Andererseits stellt die Technologie natürlich effiziente Möglichkeiten zur Verfügung Antworten zu liefern oder Arbeitsprozesse zu beschleunigen. Also warum die Sorge..?!
Nach meiner persönlichen Meinung soll Technologie unser Leben besser und leichter machen, aber uns nicht kontrollieren. Am Ende des Tages steht der Mensch im Mittelpunkt. Der Hauptfokus sollte immer auf dem Benutzer oder auf der Person liegen, die sich vor einem befindet, nicht auf einem Gerät, Netzwerk oder Bildschirm.
Deshalb verfolgt The Dignified Self einen „Human-First“ Ansatz, und eben nicht den „Technology-First“ Ansatz. Das bedeutet sicher nicht, dass Technologie schlecht ist, ganz im Gegenteil, aber digitale Medien sollten in einer gesunden Balance zum Einsatz kommen. Ich nenne diese Wiedergewinnung des Fokus zu sich selbst trotz digitaler Überholspur: The Dignified Self.
Als ich mit Cristina über dieses Thema gesprochen habe, gefiel ihr die Idee und Motivation hinter The Dignified Self. Auf das Mission-Statement „mehr Achtsamkeit in der digitalen Zeit zu etablieren“, sagte sie 3 Worte: „Das brauchen wir!“ Sie war auch so nett, mein Interview mit ihr dann noch zu erweitern, um es auch hier auf The Dignified Self veröffentlichen zu können, ergänzt um einige persönliche Geschichten und Eindrücke von ihr.
Technologie gibt uns unser Leben zurück. Es soll unser Leben besser und klüger machen.
Cristina erzählte mir, dass ein Grund, warum sie große Freude daran hat, bei Evernote zu arbeiten, darin besteht, dass Evernote den Nutzer und die Person im Fokus hat. Eine der Ideen, auf die Evernote konzeptionell aufgebaut wurde, ist die Überzeugung, dass Technologie unser Leben besser machen soll, aber dass der Menschenverstand der echte Wert ist, der geschützt und unterstützt werden muss.
„Menschen denken. Sie sind das wahre Wissen. Viele Menschen sind Wissens-Arbeiter geworden. Das kreative Denken. Die Entscheidungsfindung. Das Lernen von etwas Neuem. Das ist es, was zählt.“
(Cristina Riesen, Evernote)
Evernote will Mitarbeiter ermächtigen, höhere Produktivität und Leistungsfähigkeit zu erlangen. „Geben Sie ihnen die richtigen Werkzeuge und ermächtigen Sie Menschen mit der Technologie“, sagt Cristina. Wenn wir eine Idee, einen genialen Einfall, etwas, woran wir uns erinnern möchten, oder einen tollen Text oder Blog post sehen, den wir behalten möchten, sollten wir schnell und einfach im Stande sein, diese Momente zu sichern. Die Evernote app (für iOS und Android) liefert genau das. Evernote stellt eine technische Lösung zur Verfügung, Notizen und Ideen geräteübergreifend zu speichern – sei es schriftlicher oder diktierter Text, ein Bild, Film oder auch andere Inhalte. Diese Notizen können dann – in Arbeitsumgebungen – auch leicht mit Kollegen geteilt werden, für die diese Informationen Relevanz haben.
Wir erleben eine große Veränderung im modernen Arbeitsumfeld
Cristina glaubt, dass der richtige Einsatz von Technologien ein glücklicheres Arbeitsumfeld kreieren kann – bietet die Digitalisierung doch die Chance der Unabhängigkeit von Ort und Zeit. Dies allerdings vorausgesetzt, dass Unternehmen dafür bereit sind. In unserem Interview teilte Cristina eine Erinnerung, wie es einmal bei ihr persönlich gewesen ist und wie sie ihr Leben verbessert hat. In der Vergangenheit war sie morgens immer sehr angestrengt und gestresst, da es eine Herausforderung für sie darstellte, alles in den Morgenstunden unterzubringen. Meeetings ab 9 Uhr, aber zuvor noch sich selbst fertig machen, Erledigungen nachgehen, das Morgen-Work-Out, dann vielleicht noch die Kinder zur Schule bringen…Daher musste sie morgens immer sehr früh den Tag beginnen, was wiederum dazu führte, dass sie meist zu wenig Schlaf bekam, was sich auf die Gesundheit auswirkte. Ein Teufelskreis. Mit Evernote, sagt sie, hat sich ihr Leben verbessert. Jetzt ist es eher irrelevant, wo jemand ist, und wann die Sachen am Tag erledigt werden, so lange es getan wird. Was wirklich zählt, ist das Ergebnis und die Qualität. Das hat mehr Zufriedenheit und Gesundheit in ihr Leben gebracht, zudem hat sie einen Beruf, der ihr Freude bereitet.
„Checken Sie Ihr Telefon nicht alle 5 Minuten“ – empfiehlt Cristina Riesen.
Bezüglich Nachrichten-Überflutung und E-Mail-Management hat sich Cristina in unserem Interview erinnert, dass sie auch hier Veränderungen in ihr tägliches Leben gebracht hat, die ihr nun mehr Ausgeglichenheit schenken. In der Vergangenheit hat sie meist direkt auf jede eingehende E-Mail reagiert, heute hat sie sich zurück in den Fahrersitz begeben und agiert statt zu reagieren – und zwar in ihrem eigenen Tempo und genau dann, wenn sie persönlich in der besten Verfassung ist achtsam und konzentriert zu antworten. Sie erklärt, dass sie Regeln mit ihrem Team aufgestellt hat, dass E-Mails nur zu bestimmten Zeiten gelesen oder bearbeitet werden. Die Idee ist ja schließlich nicht, dass wir alle 5 Minuten unser Handy checken, erklärt Cristina. Die Regel im Team lautet weiterhin: Wenn etwas Dringendes geschieht, ruf an!
Eine der Lieblings-Apps von Cristina für die Integration von Achtsamkeit in ihren Alltag ist Headspace. Die App stellt kurze Meditationen-to-Go (ca. 10 Min) zur Verfügung, die sie überall machen kann und die sie schnell wieder mit sich selbst in Einklang bringen. Headspace ist sicherlich ein sehr gutes Beispiel für eine Technologie, die hilft, Seelenruhe und Achtsamkeit zu kultivieren. „Die App Headspace hat mein Leben verändert. Und es sind nur 10 Minuten am Tag!“, ergänzt Cristina begeistert.
Die digitale Transformation hat neue Herausforderungen für die Gesellschaft und das Arbeitsumfeld geschaffen. Immer mehr Unternehmen suchen hier nach Lösungskonzepten, bei denen wir bei The Dignified Self auch gerne unterstützen. Erste Unternehmen haben auch Achtsamkeits-Programme in ihren Arbeitsalltag integriert für die Mitarbeiter. So z.B. Google und SAP mit Search Inside Yourself – ein Achtsamkeits-Leadership-Programm, bei dem ich selbst auch geehrt war Anfang des Jahres teilnehmen zu dürfen.
Abschließend möchte ich gerne betonen, dass ich es toll finde, so positive Beispiele wie Cristina in das Rampenlicht zu stellen. Denn es ist eine wahre Seltenheit eine Person, welche eine so verantwortungsvolle Management-Position innehat zu treffen, die trotz Workaholic und viel Stress so ausgeglichen und fröhlich ist. Es war eine Ehre solch eine inspiririende Frau kennenzulernen und zu interviewen. Insbesondere, da das Interview eigentlich nur über die Technologie von Evernote gehen sollte und sich letztendlich herausstellte, dass es bei all dem viel mehr um den Menschen und das Thema „Human Connection“ geht. Ironisch, nicht wahr?!
Der erste Teil des Interviews wurde auf mobile zeitgeist veröffentlicht. Das interview fand auf der NOAH Konferenz in Berlin statt. Lerne mehr über Evernote und ihre Vision im Artikel hier.
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day. A privately held company headquartered in Redwood City, California, Evernote has offices in 11 countries and more than 150 million users worldwide. For more information about Evernote and its products, visit www.evernote.com.