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Digital achtsam

Timewaste Timer bestraft zu lange Facebook Nutzung

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Timewaste Timer bestraft zu lange Facebook Nutzung

Wenn ich morgens ins Büro komme und sich mein PC hochfährt, sind immer gleich die wichtigsten Tabs im Browser geöffnet: Hootsuite (mein Twitter-Tool), das Backend meiner eigenen Webseite (mobile zeitgeist), mein Mailprogramm und natürlich meine Facebook-Timeline. Mit dem ersten Kaffee dann auch gleich der erste Blick, was mein Netzwerk so treibt. Nur ein wenig Herunterscrollen, hier und da ein Like und ein paar Kommentare. Oh, das ist lustig, ich teile das nur kurz. Und kaum habe ich mich versehen, ist eine Stunde rum. 

Wem es ähnlich geht und diese Zeit als Verschwendung betrachtet, dem kann jetzt geholfen werden. Der „Timewaste Timer“ soll uns bestrafen, wenn wir unser Leben auf Facebook verschwenden, so die Entwickler auf ihrer Webseite. 

Wer zu lang auf Facebook ist, muss zahlen

Nach Installation – die kleine, kostenfreie Browser-Erweiterung ist derzeit nur für den Google Chrome-Browser verfügbar – und Anmeldung muss man gleich 20 US$ auf sein Timewaste-Konto überweisen. Jedes Mal, wenn man pro Tag länger als eine Stunde auf Facebook verbringt, bucht der Timewaste Timer einen Dollar ab. So lang, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Dann kann man erneut 20 Dollar einzahlen oder „läuft einfach davon“, wie es die Entwickler schreiben.

timewaste timer

Menschen, die es ohne Hilfsmittel nicht schaffen, ihren Facebook-Konsum zu drosseln obwohl sie dies wollen, können sich vom Timewaste Timer helfen lassen. Ein klein wenig Schmerz wirkt ja vielleicht Wunder.

Die Entwickler des Timewaste Timers schreiben auf ihrer Seite „We will use your money to help more people to fight information overload and digital distractions“, was aber nicht bedeutet, dass das Geld an gemeinnützige Institutionen weiter geleitet wird. In einem Interview mit TNW erklärte einer der Macher, Mike Ushakov, dass die Einnahmen bei ihnen verbleiben und in weitere Projekte gesteckt werden. Geplant ist es, eine Erweiterung zu realisieren, die Nutzer belohnt, die ihren Facebook-Konsum im Griff haben.

Facebook kann süchtig machen

Der Timewaste Timer reiht sich in die bereits zahlreichen Lösungen ein, die man unter dem Begriff „Digital Detox“ (digitale Entgiftung) zusammen fassen kann. Diesen ist der Ansatz gemein, durch Abstinenz von der digitalen Welt die Lebensqualität zu steigern.

Dass das Internet süchtig machen kann, ist nicht neu. Bereits 2012 fand eine Studie der Chicago Booth School of Business, dass nicht nur Computerspiele sondern auch vor allem soziale Netzwerke wie Facebook über ein Suchtpotenzial verfügen und angeblich gefährlicher als Alkohol und Zigaretten sein sollen. Das Bundesministerium für Gesundheit geht von rund 800.000 Menschen aus, die unter einer solchen Sucht leiden. Darüber hinaus sollen 3,6 Millionen Menschen einen zumindest „problematischen“ Umgang mit dem Internet pflegen. 

Würdet Ihr den Timewaste Timer nutzen? Was sind Eure Techniken, nicht zu viel Zeit auf Social Networks zu verbringen? Schreibt es uns in den Kommentaren oder gleich in unseren DIGNIFIED MOMENTS.

Beitragsbild: Alice Olivier